1940, inmitten des Krieges, versuchte Leutnant
John Scollay seine Kompagnie, inmitten eines Wäldchens
vor Dünkirchen, zusammenzuhalten. Deutsche
Scharfschützen feuerten zwar sporadisch, aber
dennoch tödliche Schüsse ab. Viele der
schottischen Higlanders waren im Laufe dieses Tages
im Juni, im Unterholz zusammengebrochen. Als endlich
die Nacht und somit auch Ruhe einkehrte, trieb der
Hauptfeldwebel Lt. Scollay beinahe zum Wahnsinn.
Seit nunmehr 48 Stunden war die Kompagnie unter
Scollay in dem wucherndem Dickicht des Waldes eingeschlossen.
In den umliegenden Feldern hatten sich deutsche
Soldaten verschanzt, die auf die Ankunft von Panzern
wartete. Mit der Angst im Nacken, daß die
Ankunft der Panzer das Ende dieser kleinen schottischen
Gruppe sein könnte, herrschte Scollay seinen
Hauptfeldwebel an, daß seine Kompanie wohl
dabei wäre den Verstand zu verlieren.
Er konnte nicht glauben was ihm gerade unterbreitet
wurde. Sein Hauptfeldwebel wollte ihm weiß
machen, daß es an jenem Ort, an dem sie sich
seit nunmehr 2 Tagen befanden, spukte. John Scollay
war der Ansicht, daß das einzige was dort
spukte, die Deutschen gewesen wären und das
dies die einzigste Sorge gewesen sein sollte. Sein
Hauptfeldwebel hingegen blieb stur und berichtete
weiter, im festen glauben an Gespenster, daß
die ge-
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samte Kompagnie davon überzeugt
war und unbedingt vorrücken wollte oder zumindest
versuchen wollte sich an der Flanke durchzuschla-gen.
Unter keinen Umständen wollten sie auch nur eine
Nacht länger an diesem Ort bleiben. Es war etwas
unwirkliches was sie alle zu spüren bekamen.
Eine Art unheimliche Kraft welche die Kompagnie regelrecht
zurückstieß und gegen die es unmöglich
war zu kämpfen.
Schließlich beherzte sich der Leutnant den wünschen
seiner Kompagnie und sie fielen zurück. Sie schlossen
sich daraufhin anderen britischen Truppen an und erlebten
einen katastrophalen Rückzug von Dünkirchen.
Viele von ihnen kamen bei den Kämpfen ums Leben
oder gerieten in Kriegsgefangenschaft.
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Scollay, der den Rest des
Krieges, wie andere auch, in einem deutschen
Gefangenenlager verbrachte, musste häufig
an die Worte seines Hauptfeldwebels denken
und kehrte daher, nach Kriegsende, in den
Spukwald zurück. Er begann Nachforschungen
anzustellen und brachte, in der Bücherei
von Dünkirchen, bedeutende Tatsachen
ans Licht:
Sommer 1415, einige Monate vor der Schlacht
von Agincourt, kämpften im genau dem
selben Dickicht, englische Soldaten gegen
die Franzosen. Auch wenn in den darauffolgenden
500 Jahren keine traditionellen Spukerscheinungen
an dieser Stelle auftraten, war Scollay von
der Existenz ihrer überzeugt. Entweder
waren es die Geister der getöten Kämpfer,
deren tote Körper seit der Schlacht im
Unterholz lagen, oder das Gebiet war von einer
unglaublichen Todesaura umgeben, ausgelöst
und erweckt durch die erneute Gewaltätigkeit
an diesem Ort.
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Auch wenn niemand sagen konnte woraus
diese "paranormale" Kraft bestand, oder was sie
hervorgerufen hatte, und die Männer der Scollay Kompagnie
in Angst und Schrecken versetzte, sicher ist daß es
Beweise gab daß es nicht nur gewöhnliche Kugeln
waren, die den Kampfesmut der Männer bezwang.
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