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1748 fand der deutsche Müller Heinrich
Jäger unter den Mühlensteinen 18 lebende Ratten
die mit einem wahrhaft gordischen Knoten an ihren Schwänzen
miteinander verknüpft waren. Diese Art von zusammengebundenen
Ratten bezeichnet man als Rattenkönig oder "roi
de rats" das wohl vom rout des Rats abstammt und so
viel wie Rattenrad bedeutet.
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In Europa gab es in den letzten Jahrhunderten
eine beträchtliche Anzahl dieses Rattenkönig-Phänomens.
Der wohl erstauntlichste Fall ereignete sich im Dezember
1822 in dem Ort Dollstedt in Ostdeutschland.
Hier steckten 2 Rattenkönige
in einem holen Holzpfeiler in einem Stalldach. Der
eine Rattenkönig bestand aus sage und schreibe
28 Ratten der andere lediglich aus 14. Dennoch war
dieser Fund nichts gegen den, der im Mai 1828 aus
dem Kamin eines Müllers in Buchheim gefunden
wurde. Er besteht aus 32 Ratten ohne Fell und vollkommen
ausgetrocknet. Man könnte fast sagen sie seien
Mumifiziert worden. Dieser Kaiser unter den Königen
ist heute für die Nachwelt im Altenberger Mauritianums.
Neben dem Phänomen der "echten" Rattenkönige,
wurden im laufe der Jahre auch falsche Rattenkönige
hergestellt, die an ahnungslose Kuriositätensammler
zu einem hohen Preis verkauft wurden.
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Wie lässt sich das Phänomen
der Rattenkönige erklären?
Einige französische Forscher waren der Ansicht
daß sich die Tiere, dem Katzenkönig ähnlich,
bereits vor der Geburt miteinander verbinden. Da
jedoch auch Rattenkönige gefunden wurden die
aus vielen ausgewachsenen Tieren bestanden, können
nicht alle Rattenkönige als pränatales
Phänomen abgetan werden. Es gilt als höchst
unwahrscheinlich das alle Tiere eines Rattenkönigs
aussreichendes Futter finden um zu überleben
bis sie ausgewaschsen sind.
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Eine mögliche Eklärung
wäre, das eine Gruppe Ratten, die an einem recht
engen Ort zusammen eingeschlossen ist, sich so eng
zusammendrängen daß sich ihre Schwänze
miteinander verknoten. Um das Geheimniss vollkommen
zu lösen wurden Rattenkönige röntgenisiert.
Das Ergebniss war daß die Schwänze der
Tiere tatsächlich miteinander verknotet und nicht
zusammengewachsen waren. Beim versuch diesen Knoten
zu lösen brachen einige Rattenschwänze und
es kam zu Anzeichen einer Kallusbildung. Dies deutete
darauf hin, daß die Rattenschwänze bereits
einige Zeit miteinander verknotet waren. Diese Untersuchung
gab jedoch noch keinen Aufschluss darüber wodurch
ein solcher Knoten nun tatsächlich zustande kommt.
Wömöglich tifft die Theorie zu daß
der Rattenkönig bereits bei Jungtieren zustande
kommt, die in zu Engen bauten dich aneinandergedrängt
zusammenliege und es dadurch zu Verletzungen und Verklebungen
kommen könnte. Dies würde sich jedoch mit
dem natürlichen Komfortver-halten von Ratten
widersprechen.
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